Unser Kroatien-Törn 2007
Nur noch ein einsamer Segler ist draußen - wir machen lieber einen "Landgang"
Nachdem wir unser Mittagessen in der Konoba Mol beendet haben, wollen wir einen
Spaziergang am Meer entlang und um die Rovenska herum unternehmen. So machen
wir uns wetterfest, denn inzwischen hat der Wind wieder erheblich zugelegt. Vom
Boot aus laufen wir um den kleinen Hafen und auf der gegenüberliegenden Seite in
Richtung Wellenbrecher die Rovenska entlang. Ab hier führt ein betonierter, gut zu
laufender Weg weiter nach Süden. Draußen ist das Meer aufgewühlt, doch in Nähe
des Ufers ist von Wind und Wellen kaum noch etwas zu spüren. Es ist schön, hier zu
laufen, wir begegnen nur sehr wenig Leuten. Ab und zu huschen Eidechsen über den
Weg, neugierig, mit wenig Scheu. Malerische Buchten, urwüchsige Vegetation und
dazu das Meer, das ist für uns Erholung pur. Irgendwann verzweigt der Weg von der
Küste ins Innere der Insel. Der Weg ist jetzt steinig und eng, wird von Mäuerchen
gesäumt. Auf beiden Seiten wechseln wildes Gestrüpp und Olivenhaine mit Pinienbe-
stand. Wir müssen aufpassen, wo wir hintreten, der Weg wird steil und uns warm.
Nach einer Biegung stehen wir auf einmal vor einem sonderbaren Wegweiser, der an
einer verfallenen Hauswand aufgemalt wurde, --> CENTER steht mit darauf. In dieser Richtung
liegt auch die Rovenska, was wir aber auch ohne
Wegweiser gewußt hätten. 20 Minuten später hat uns die Rovenska wieder. Wir gehen an Bord,
machen uns für den Abend bei Boro fein. Es ist
unser letzter Tag hier, morgen müssen wir den Rückweg nach Sukosan antreten. Wie jedesmal
ein beklemmendes Gefühl, traurig sind wir. Noch
bevor die Sonne ganz untergegangen ist, zieht erneut eine bedrohlich wirkende Wolkenwand
über der Rovenska auf. Bevor wir zum Essen von
Bord gehen, verlege ich die Rocha sicherheitshalber 1 Meter weiter von der Mole weg. Dann
geht es auf in die Konoba Mol und unseren letzen
Abend bei Marija und Boro. Lange sitzen wir an diesem Abend in der Konoba Mol mit Boro
zusammen. Später gesellt sich einer der Kellner dazu.
Zjelko, auch ihn kennen wir schon viele Jahre und auch er zählt zu unseren Freunden hier.
Draußen hat es wieder angefangen zu regnen, über
dem Festland toben schwere Gewitter, bizarre Blitze tauchen die Küste drüben in
gespenstisches Licht. Ein einzigartiges Naturschauspiel. Was
für ein Wetter wird uns morgen wohl erwarten, der Wetterbericht verheißt nichts Gutes. Boro
sagt uns, es wird nicht so schlimm. Noch einige
Gläschen Wein und Slivovic laufen durch unsere Kehlen bis wir uns verabschieden und an Bord
gehen. Noch einmal verlege ich die Rocha zurück,
der Wind ist stark, doch nicht so stark wie die letzte Nacht. Schlafen wollen wir. Spät in
der Nacht wache ich noch einmal auf, kontrolliere die
Leinen, doch es ist alles in Ordnung, keine Gefahr droht. Beruhigt gehe ich wieder schlafen
- bis in den Morgen.
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Video zum Spaziergang Veli Losinj