Unser Kroatien-Törn 2007



  Mittwoch, die letzten Urlaubstage sind angebrochen. Unsere Vermutung von gestern bestätigt sich,
  starker Wind bläst aus Südwest - "Jugo". Draußen vor der Rovenska hohe Wellen mit Schaumkronen,
  kein Tag zum Rausfahren. Kalt ist es auch geworden, es hat gerade mal noch 19°C. Segelyachten
  kommen in die Rovenska, einigen helfen wir beim Anlegen. Bis zum Nachmittag verbringen wir die
  Zeit auf dem Boot, dann laufen wir hinüber zum Wellenbrecher vor der Rovenska. Draußen bläst der
  Sturm, es ist ungemütliches Wetter. Wir treten den Rückweg zur Rocha an, Konni findet unterwegs
  noch ein paar schöne Steine am Kiesstrand. Zum Abend hin nimmt der Wind immer stärker zu. Eine
  unruhige Nacht steht uns bevor. Als wir dann in der Konoba Mol essen, lassen wir die Rocha nicht
  aus den Augen. Der Wind kommt von Land und drückt von hinten das Boot immer näher an die Mole.
  Der Himmel zieht sich immer weiter zu, wird immer dunkler - ein Unwetter zieht auf. Wir gehen nach
  dem Essen sofort wieder an Bord. Hier gebe ich den Bugleinen erst einmal 2 Meter mehr Leine und
  ziehe die Rocha an der Mooringleine von der Mole weg, das sollte fürīs erste genügen - dachte ich.
  Wenig später öffnet der Himmel seine Schleusen, ein Gewitter tobt, wie wir es bisher in Kroatien
  selten erlebt haben, der Sturm heult, treibt den Regen waagerecht über die Bucht - und die Rocha
  wieder näher an die Mole. Es hilft nichts, ich muss raus. In Sekunden bin ich trotz Regenkleidung
  naß bis auf die Haut, gebe dem Schiff mehr Bugleine. Ich schaffe es nur mit größter Anstrengung
  die Rocha weiter von der Mole weg zu bekommen. die Heckleine ist zum Zerreißen gespannt. An
  Schlafen ist nicht zu denken, hier ist Deckwache angesagt. Wir kennen die Gefahren der Adria-
  küste, kommen schon jahrelang hierher. Mitternacht ist schon lange vorbei, als der Wind endlich
  nachläßt. Meine Frau schläft schon lange, nun kann auch ich in meine Koje, die Rocha liegt gut
  und sicher. Am Morgen ist es dann überraschend ruhig, kaum Wind, der Seegang fast normal. Wir
  beschließen, an die Tankstelle nach Nerezine zu fahren, um Diesel für die Rückfahrt in 2 Tagen zu
  bunkern. Eine kluge Entscheidung, wie sich in den nächsten Tagen zeigt. So fahren wir im Wind-
  Hat ja auch schon lange nicht mehr geregnet    schatten von Losinj nach Nerezine und bunkern Diesel. Der Himmel klart etwas auf, vielleicht die
                                                              letzte Gelegenheit noch einmal zu fischen. Wir legen von der Tankstelle ab und fahren hinüber an
 die Insel Cres. Die Schleppleine raus, dann geht es in langsamer Fahrt an der Küste entlang. Und dann endlich - ein Biß??? Die Schnur läuft im
 Schnellzugtempo von der Rolle. Ich stoppe das Boot, die Leine ist straff gespannt, scheint aber irgendwo festzuhängen. Langsam manövriere
 ich das Boot zurück in Richtung Angelschnur. Plötzlich bekomme ich die Leine frei, habe Zug auf der Schnur, die urplötzlich wieder festhängt.
 Mit Sicherheit ein Fisch, der unter einen Felsen geflüchtet ist. Die Angelschnur ist jetzt zum Zerreißen gespannt - und das tut sie dann auch.
 Alles weg - Haken, Vorfach und der neue Wobbler - gerade mal 2 Tage alt. Am liebsten würde ich die Angel hinterher werfen - Frust hoch 3.
 Ich packe zusammen und wir treten die Rückfahrt zur Rovenska an, wo wir am Mittag wieder festmachen und bei Boro zu Mittag essen gehen.

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