Unser Kroatien-Törn 2007



  In langsamer Fahrt verlassen wir die Bucht "Supetarska Draga" auf der Insel Rab mit Kurs auf die
  Insel Krk. Das Wasser ist fast spiegelglatt, nur ab und zu kräuselt ein leichter Wind das Wasser.
  An Steuerbord erscheinen die Inseln Sv Grgur und Privic. In Höhe der "Senjska Vrata", der Durch-
  fahrt zwischen Privic und Krk kommt plötzlich ein eiskalter Wind auf, Wellen bilden sich. Bei Senj
  stürzen weiße Wolken im Eilzugtempo die Höhen des Velebitgebirges herab, wir erleben ein Natur-
  schauspiel, das allerdings schon so manchen Seefahrer in Bedrängnis gebracht hat - eine kleine,
  örtlich begrenzte Bora. Wenig später ist im Schutz der Insel Krk hiervon fast nichts mehr zu ver-
  spüren und wir erreichen ohne Probleme den Stadthafen von Krk. Doch kaum haben wir die Rocha
  festgemacht, erscheint ein junger Mann und erklärt uns, hier dürfen wir nicht liegen bleiben. So
  machen wir noch einmal die Leinen los und verlegen unser Boot an den uns angewiesenen Platz.
  Kaum wieder fest und an Land, will der Mann Geld, zunächst 200 Kuna. Als ich ihm erkläre, daß
  wir nur ca. 3 Stunden verweilen wollen reduziert sich der Betrag auf 60 Kuna, eine Quittung be-
  kommen wir nicht! Seltsam - im Stadthafen von Rab sind wir 5 Stunden gelegen, Geld wollte dort
  keiner von uns. Da wir aber bezahlen mussten, bunkere ich gleich Trinkwasser und schließe unser
  Landstromkabel am Verteiler an der Mole an, so arbeitet auch der Kühlschrank an Bord weiter. Wir
  gehen von Bord und stürzen uns in das Getümmel der Stadt Krk. Es ist Sonntag, es wimmelt nur
  so von Einheimischen und Touristen, in der Hauptsaison muss es hier unerträglich sein. Trotzdem,
  Krk ist eine schöne Stadt, auch wenn sie unserer Meinung nach mit Rab oder Mali Losinj nicht mit-
  halten kann. Wir schlendern durch ein paar Gässchen, über die Hafenpromenade, trinken etwas.
  Zu viel los ist uns hier, immer noch kommen weitere Busse und entladen Menschenmassen. Wir
  gehen zurück zur Rocha, machen das Stromkabel und die Leinen los und verlassen um 13.30 Uhr
  den Stadthafen von Krk. Wiederkommen werden wir schon noch einmal, aber an einem Werktag.
  Wir nehmen Kurs auf Losinj, lassen die Insel Plavnik an Steurbord zurück, wollen in die Rovenska.
      Alle Probleme behoben - wir steuern             Bis dorthin werden wir ca. 3 Stunden unterwegs sein, doch es kommt anders. Wir sind gerade mal
      endlich "heimwärts" in die Rovenska             eine gute Stunde unterwegs, als die Rocha plötzlich an Fahrt verliert und ein schriller Pfeifton den
                                                              Salon durchdringt - die Backbordmaschine steht. Zunächst gehe ich von einem Fischernetz oder
  einem Seil in der Schraube aus, doch nichts dergleichen ist feststellbar. Dann fällt mein Blick auf die Anzeige für den Dieseltank und mir stockt
  der Atem. Das Instrument, das mir bei meiner morgendlichen Kontrolle auf Rab noch einen mehr als halbvollen Tank anzeigte, sagt mir jetzt -
  dieser Tank ist nicht einmal mehr zu einem Viertel voll, sondern fast leer! Was tun - nach Losinj in die Rovenska? Das langt nimmermehr, die am
  nächsten liegende Tankstelle befindet sich im Stadthafen von Rab. Da wollten wir doch schon immer mal hin. Also Kurswechsel, mit 6 Knoten
  "Schleichfahrt" geht es nach Rab. Dann auf einmal ein Freudenschrei meiner Frau, Delfine rings um unser Boot. Und wieder einmal verschwinden
  die Säuger so schnell, wie sie aufgetaucht sind, keine Chance zu fotografieren. Wir erreichen die Tankstelle in Rab gegen 16.30 Uhr, bunkern
  Diesel. 215,5 Liter laufen in den Tank, der 300 Liter faßt. Wir haben dem Tankwart hier unser Problem geschildert, dieser hat uns sofort einen
  Liegeplatz neben der Tankstelle gegeben und den stehenden Motor angeschaut, doch jetzt, mit vollem Tank, läuft dieser wieder einwandfrei.
  Ein kurzer Blick auf die Uhr, es ist inzwischen nach 17 Uhr, die Zeit aber ausreichend für die Rückfahrt in die Rovenska. Ein Trinkgeld noch für
  den hilfsbereiten Tankwart, dann geht es endlich zurück in die Rovenska, wo wir bei Boro noch einen schönen, gemütlichen Abend verbringen.

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